Das Single-Leben macht uns zu Volldödeln. Um das zu beobachten, muss man sich einfach nur freitagabends an den Rand einer beliebigen Tanzfläche stellen. Fiebrige Jungmänner lassen hier balzend die Disco-Muskeln beben, begleitet vom unsäglichsten Auswurf der Musikgeschichte. Denn von Walther von der Vogelweide bis Philipp Poisel jaulen sich liebestolle Schmachtbarden seit jeher um den Verstand und in die Charts. Menschen in einer Beziehung hätten uns das erspart.
Single sein ist harte Arbeit
Neben dem guten alten Disco-Aufriss hat auch das Dating seine Eleganz verloren. Es ist zur Wissenschaft verkommen, runtergenudelt in Flirt Seminaren und Ratgebern. An Finanzen, Fitness und Fingernägeln sollen wir feilen, um uns auf dem Paarungsmarkt in Stellung zu bringen. Sich mit offenem Hosenstall ins Café zu setzen und zu warten, dass was passiert, genügt als FlirtStrategie nicht mehr.
Single sein ist Arbeit von der Sorte Teller waschen: hoffentlich nur eine Station auf dem Weg zum höheren Ziel. Denn bis auf wenige Ausnahmen arbeiten die meisten Singles ständig daran, keine mehr zu sein.
Sex ohne Verpflichtung rechtfertigt nicht den Aufwand
Klar, schneller Sex ohne Verpflichtungen klingt gut. Aber der notwendige Verwaltungsaufwand steht in keinem Verhältnis dazu. Einfacher wäre es, sich eine feste Partnerin zu suchen, die tolerant genug für sexuelle Schweinereien ist. Kann ja nicht so schwer sein.
Wenn vergebene Männer am Valentinstag Blumengebinde kaufen, damit es keinen Ärger mit der Liebsten gibt, ist das natürlich auch nicht gerade würdevoll. Es ist ein Kompromiss, und aus solchen bestehen viele Beziehungen nun mal. Aber zumindest schließt man ihn dann nur mit einer Person.
Unser Autor Max Reich hat zu Beziehungen übrigens eine komplett andere Meinung: "Eine feste Beziehung ist wie eine Nahtoderfahrung", sagt er - trotz loder gerade wegen seiner langjährigen Partnerschaft. Lesen Sie seinen Kommentar hier.