So sieht es aus, wenn Volvo die Welle macht. Ein getunter V60. Die Polestar-Version hat fast 370 PS. Aber keine bunten Embleme, keine Schwellerorgien. Understatement statt Protz. Well done, Volvo!

Die Polestar-Version des Volvo V60 (ab 69.600 Euro) wird von einem Vierzylinder-Turbobenziner mit zwei Litern Hubraum angetrieben. 367 PS Leistung sind für einen Sprint von Null auf 100 km/h in nur 4,8 Sekunden gut. Bei 250 km/h wird der Wagen elektronisch eingebremst.

Credit: Playboy Deutschland

Im Vergleich zum 306 PS starken T6 AWD hat der Drive-E Motor des Polarsterns einen größeren Turbolader, neue Pleuel und Nockenwellen, einen größeren Lufteinlass und eine stärkere Benzinpumpe. Das bringt unter anderem 70 Nm mehr Drehmoment. Zwischen 3.100 und 5.000 min liegen satte 470 Nm an. Der Allradantrieb ist an eine Achtgang-Automatik gekoppelt, Schaltpaddles am Lenkrad sind Serie.

Es ist erstaunlich, wie leichtfüßig der Wagen ist. Perfekt abgestimmtes Fahrwerk, keine Spur von Kontaktscheu mit dem Asphalt. Der Fahrer weiß jederzeit, woran er ist. Kurvenwinkel werden mit der klaren (manchmal allerdings recht steif wirkenden) Lenkung einmal angesetzt und fertig. Korrekturen sind nicht nötig.

Wer den Polestar sieht und hört, ist oft überrascht. Nur das sehr dezente Auspuffgrollen lässt den Laien erahnen, dass hier kein gewöhnlicher Kombi heranrollt. Die typischen Insignien der Generation Protz fehlen. Darunter leidet natürlich das Überholprestige – es fällt hinter einen BMW M oder Mercedes AMG etwas zurück. Aber damit wird der Volvo-Fan leben können.

Weitere Features, die uns gefallen:

- Brembo-Bremsen

- einstellbare Stoßdämpfer

- 20-Zoll-Alufelgen im so genannten „Polestar-Design“

- Frontsplitter, Heckspoiler und Diffusor mit Doppelauspuff

- Sportsitze

- Jede Menge Nubuk- und Nappaleder im Cockpit. Alles gespickt mit Kohlefaseroptik, mattiertem Chrom und blauen Ziernähten. Aber alles sehr dezent.

Was uns weniger gefällt: Das oft gelobte „nordische Design" im Cockpit ist mit seiner " frei schwebenden“ Mittelkonsole zwar klar und übersichtlich, doch hinter der Wand mit den Bedienelementen findet sich ein Fach, das so gut wie nicht nutzbar ist. Man kommt nur seitlich ran, weiß nicht was da liegt oder vergisst ganz einfach, dass es überhaupt da ist.