Er finde am besten zu sich selbst, „wenn ich mir ein Weinchen aufmache, jage und angle“. An den Nutzen und die Notwendigkeit, sich bei einem Therapeuten auf die berühmte Couch zu legen, glaubt der Rammstein-Sänger nicht. „Ich persönlich glaube, das ist oft rausgeschmissenes Geld für Luxusprobleme. Ich habe noch niemanden erlebt, dem es dadurch besser gegangen ist.“
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Till Lindemann, Joey Kelly/National Geographic Buchverlag
"Da wird einer zum Egomanen oder Egozentriker"
Vielmehr kann eine solche Therapie nach Lindemanns Meinung negative Folgen haben: „Da wird einer zum Egomanen oder Egozentriker, weil ihm so ein Therapeut erzählt hat, er sei auch etwas Besonderes. Gerade wenn du in einer Gruppe bist wie in einer Band: Sobald da fünf Leute sagen, das ist Scheiße, was du da machst, und du willst als einzelner deine Meinung durchdrücken, dann verlässt du die Demokratie und den Kollektivgeist. Dann funktioniert es nicht mehr.“
Gute Gespräche mit guten Kumpels wie Joey Kelly
Gute Gespräche führt Lindemann bevorzugt mit Freunden wie seinem langjährigen Kumpel Joey Kelly, mit dem er mehrere Wochen lang per Kanu auf dem Yukon River durch Alaska gereist ist.
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Till Lindemann, Joey Kelly/National Geographic Buchverlag
„Wir haben uns viel zu sagen, aber wir können auch den ganzen Tag einfach schweigen“, sagte Lindemann, der Kelly zu seinen engsten Vertrauten zählt. „Ich habe immer nur eine Handvoll Freunde gehabt. Die kannte ich schon, bevor Rammstein so richtig eskalierte. Neben Joey und den Bandkollegen ist da eigentlich nicht mehr viel dazugekommen.“
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Till Lindemann, Joey Kelly/National Geographic Buchverlag
Joey Kellys und Till Lindemanns Bildband „Yukon – Mein gehasster Freund“ erscheint am 5. Oktober im National Geographic Buchverlag.
Die November-Ausgabe des PLAYBOY ist am 12. Oktober am Kiosk erhältlich.