1. Gegensätze vereinen
Die meisten Witze funktionieren nach dem gleichen Muster: Zwei unterschiedliche Welten, zum Beispiel Arbeit und Tierreich, werden zusammengeworfen, und erst in der Pointe ergibt die Verbindung einen Sinn. Es kommt der erheiternde Moment der Erleuchtung. In der Praxis sieht das dann so aus: Ein Beamter im Gartenbauamt schlägt eine Schnecke tot. „Warum hast du das getan?“, fragt ein Kollege entsetzt. Der Beamte antwortet: „Das aufdringliche Ding verfolgt mich schon den ganzen Tag.“ Aaaaaah. Beamter – Klischee der Langsamkeit – Schnecke – hahaha!
2. Richtig erzählt werden
Charlie Chaplin schwieg und brachte trotzdem Millionen Menschen zum Lachen. Witzebücher sind dagegen oft gar nicht lustig. „Der Erfolg eines Witzes ist auch eine Performance-Sache“, sagt die Humorforscherin Prof. Dr. Barbara Wild. „Man darf den Witz nicht zu sehr ausdehnen, und wenn man das Gesagte noch mit entsprechender Mimik und Gestik betonen kann, hilft das natürlich. Wir reagieren am stärksten, wenn visuelle und akustische Eindrücke zueinanderpassen.“
3. Verständlich sind
Ein Beispielwitz: Während einer Demonstration rufen ein paar Russen: „Lenin hat uns die Augen geöffnet.“ Die Tschuktschen antworten: „Uns auch ein bisschen.“ In Russland ein Brüller. Hierzulande so unlustig wie ein Stau. Wenn sich der Zuhörer nicht in die Situation hineinversetzen kann, funktioniert der Gag nicht. Und: „Ein Witz hat auch etwas mit Aggressionen zu tun. Wenn jemand über etwas herzieht, das mich selbst ärgert, tut das gut. Man genießt es, dass der andere für einen Dampf ablässt“, sagt Wild.
4. Schmutzig sind
Ein Mann sollte immer einen Witz wissen. Am besten einen schmutzigen, die funktionieren meistens. Sigmund Freud glaubte, dass wir auf Grund gesellschaftlicher Moralvorstellungen im Alltag unsere Triebe unterdrücken. Dadurch baue sich Spannung in uns auf. Hören wir nun einen schweinischen Witz, lachen wir gern (und dankbar), da es der einzige sozial erlaubte Weg ist, die Verkrampfung zu lösen.
5. Zum Publikum passen
Bedeutet: in einer Frauenrunde bloß keinen anzüglichen Herrenwitz zum Besten geben. So was finden nur wir Männer lustig. „Damit die Frau lachen kann, sollte der Witz sie nicht entwerten. In den meisten Sex-Witzen haben die Frauen aber die schlechtere Rolle“, sagt Wild. Wenn Sie das nächste Mal mit einer Frau ausgehen, erzählen Sie lieber einen sogenannten Nonsens-Witz. Den liebt sie schon eher. Zum Beispiel diesen: Was steht am Waldrand und raucht? Ein Kaminchen. Wer Blödsinn macht, kriegt also die Frauen? Ha! Gott muss Humor haben.
6. Selbstironie zeigen
Rapper Sido macht vor, wie’s geht. Zitat: „Ich krieg jede Frau zum Lachen, ich brauch ihn nur auszupacken.“ Selbstironie kommt bei Frauen am besten an, fand der US-Anthropologe Gil Greengross in einer Studie heraus. Denn wer seine Schwächen humorvoll thematisieren kann, beweist Stärke.
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