Die Flirt-Helfer (Teil 1): Der Barkeeper

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Sie sind für dich da, wenn es bei der Paarungsanbahnung klemmt: die Flirt-Helfer. In Teil 1 unserer Serie erklären wir, wieso du einen Barkeeper deines Vertrauens brauchst – und der ab und zu ein anständiges Trinkgeld

Dass der Mann auf der anderen Seite des Tresens mit einer gehörigen Portion Respekt und Bedacht zu behandeln ist, sollte jedem Barbesucher sonnenklar sein. Schließlich ist der gemeine Trinker dem Alphatier an der Spirituosenquelle hoffnungslos ausgeliefert - niemand kann einen Mann so sehr erniedrigen wie ein Barkeeper.

Sein Instrumentarium der sozialen Grausamkeiten ist facettenreich: der Hohn in seiner Stimme, wenn er einen Witz über dich macht, obwohl du einen mit ihm machen wolltest. Der mitleidige Blick, den er aufsetzt, wenn er vor deinen Freunden verkündet, dass du jetzt aber wirklich genug Drinks hattest. Nicht zu vergessen die Schmach, wenn er sich weigert, die groß angekündigte Flasche Champagner für die bezaubernden Damen neben dir zu entkorken - weil er findet, dass du nicht die richtige Gesellschaft für sie bist.

Das unumstößliche Tresengesetz: Der Jäger muss auf den Förster hören

Natürlich gibt es, flirt-technisch gesehen, jede Menge Dinge, die der Barkeeper für dich tun könnte. Wird er aber nur, wenn du das unumstößliche Jagdgesetz im Umkreis des Tresens verinnerlicht hast: Die Jäger müssen auf den Förster hören, der wiederum auf die nachhaltig wirtschaftliche Nutzung seines Reviers bedacht ist.

Und wenn der Förster verkündet, dass das junge Rotwild, das gedankenverloren an seinem Cosmopolitan nuckelt, nicht zur Jagd freigegeben ist, dann meint er das auch so. Dann braucht man das Gewehr gar nicht anzulegen - zumindest nicht in diesem Wald.

Vielleicht wird der Förster einen aber auch auf die einsame Lichtung vorn neben der Garderobe aufmerksam machen, wo ein entzückend scheues Füchslein zum Schuss bereitsteht, das man bislang gar nicht im Visier hatte.

Ist der Barkeeper dir gewogen, umsorgt er dich wie einen Bruder

Solch eine Allianz lässt sich natürlich nicht in einer einzigen durchzechten Nacht schließen, aber wir sprechen hier auch nicht vom Tresenpersonal jeder x-beliebigen Pils-Kaschemme, sondern von dem der persönlichen Stammkneipe.

Ein Mann sollte die Beziehung zum Barkeeper seines Vertrauens durch regelmäßige Besuche, eine fachkundige Getränkeorder sowie üppige, aber nicht zu anbiedernde Trinkgelder pflegen. Doch wenn der Barkeeper dir erst einmal gewogen ist, wird er dich umsorgen wie seinen eigenen Bruder.

Er weiß, ob die kesse Blonde allein da ist oder ob sie hier nur jeden Dienstag auf ihren Gatten wartet. Er kennt ihren Lieblingsdrink und wird ihr mit diskretem Verweis auf dich gern ein Glas davon servieren. Er gibt Bescheid, wann der richtige Moment ist, zu ihr rüberzugehen. Er wird die langbeinigen Zwillingsschwestern, die gerade zur Türe hereinkommen, strategisch günstig neben dir platzieren. Und er kann ganz beiläufig den Status seiner Gäste demonstrieren, ohne dass sie selbst anfangen müssen, damit zu protzen.

Ein Mann, der im "Schumann's" oder in der "Paris Bar" ohne Umschweife einen Tisch bekommt - und zwar einen Premium-Tisch -, macht auf eine Frau ungleich mehr Eindruck als einer, der seinen Porscheschlüssel auf den Tresen knallt.

Nicht nur bei der Beziehungsanbahnung, auch bei der Nachbereitung steht ein verantwortungsvoller Barkeeper seinem Stammgast unterstützend zur Seite und reicht den passenden Drink für jede Art von Liebeskummer. Im Grunde gibt es nichts, womit man bei einer Frau mehr punkten kann, als den Barkeeper zum Freund zu haben. Außer vielleicht: der Barkeeper sein.